Der Friese
Das Friesenpferd stammt, wie sein Name schon sagt, aus Friesland, einer im Norden der Niederlande liegenden Provinz. Es ist eine der ältesten Pferderassen Europas.
Die Geschichte
Das Friesenpferd fand in seiner langen Geschichte viele Verwendungsarten. So wurde es im Mittelalter als Streitross eingesetzt, im Barockzeitalter war es als Kutschpferd vor fürstlichen Prunkkarossen sehr beliebt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Friese an den Reitschulen von bekannten Rittmeistern sehr geschätzt, da er sehr gelehrig sei. Später im 18. Jahrhundert hielten sich reiche Bauern den Friesen als Kutschpferd für die Sonntagskutsche oder als „Harddraver“ (Traber) für die berühmten Trabrennen Frieslands.
1879 wurde die „Koninklijke Vereniging Het Friesch Paarden-Stamboek“ gegründet, deren Schirmherrin noch heute Königin Beatrix der Niederlande ist.
Mit zunehmender Modernisierung der Landwirtschaft verschwanden die Friesenpferde nach und nach von den Höfen. Nur ein kleiner Teil der Bauern kämpfte um den Erhalt des so geliebten Friesenpferdes. Bereits zweimal, 1896 und 1913, retteten niederländische Bauern den Friesen vor dem Aussterben. Im Jahre 1913 standen lediglich 3 Friesenhengste für die Zucht zur Verfügung.
Heute erfreut sich der Friese wieder größter Beliebtheit. Als Barock- und Freizeitpferd ist sein Siegeszug um die Welt nicht mehr aufzuhalten. Er ist von keiner Show, von keiner Messe und keiner Pferdegala mehr wegzudenken – die Menschen lieben ihn. Wie Fabelwesen aus einer anderen Welt verzaubert er die Menschen überall.
Rassemerkmale
Der Friese ist mutig, ruhig, sehr zuverlässig und behält immer einen kühlen Kopf. Er ist mit großem Eifer bei der Arbeit und zeigt eine extreme Lernbereitschaft. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Friesen sehr menschenbezogen sind, mehr als andere Pferderassen, bauen sie eine sehr enge Bindung zu ihrer Bezugsperson auf.
Friesen sind ausschließlich schwarz, kleinere weiße Abzeichen am Kopf sind erlaubt. Er zeichnet sich durch seine lange, wallende Mähne und den starken Kötenbehang an den Beinen aus. Der Friese hat einen edlen Kopf mit großen, sanften Augen und kleinen, an den Spitzen zueinander zeigenden Ohren. Er hat einen kräftigen, hoch aufgerichtet getragenen Hals und eine gespaltene Kruppe. Die Hinterhand ist kräftig und gut bemuskelt. Typisch für den Friesen sind seine schwungvollen, raumgreifenden Bewegungen mit der hohen Knieaktion. Die Puscheln an den Beinen fliegen dann wie Federn im Wind. Besonders vor der Kutsche macht der Friese mit seiner stolzen Aufrichtung und seinen tollen Bewegungen eine wunderbare Figur.