Klassisch-Barocke Ausbildung mit Liebe zum Pferd

Arbeit an der Hand und Zirkuslektionen bringen Abwechslung ins tägliche Training.
Arbeit an der Hand und Zirkuslektionen bringen Abwechslung ins tägliche Training.

Bei der Pferdeausbildung legen wir besonderen Wert auf einen gewaltfreien und ruhigen Umgang mit den Hengsten. Ausbildung bedeutet für uns, die positiven Dinge durch viel Lob und Streicheleinheiten zu stärken und die unerwünschten Handlungen zu ignorieren.

Bei uns werden die Pferde 3-jährig anlongiert und bekommen dann wieder eine Weidesaison Pause. Im Alter von 4 Jahren werden sie dann eingeritten und wir beginnen Stück für Stück die weitere Ausbildung. Den Pferden gönnen wir immer wieder größere Pausen, in denen sie über die neu gelernten Dinge nachdenken können und Zeit haben, dies zu verarbeiten. Wir achten sehr darauf, dass wir die Tiere nicht überfordern. Außerdem verwenden wir bei unserer Arbeit keine Hilfszügel oder sonstige Gegenstände, welche irgendwie Zwang auf das Pferd ausüben. Unsere Hengste erlernen die Lektionen durch logischen Aufbau der Arbeit.
Ruhe, Ausdauer und Geduld sind hier besonders gefragt – wir haben ja Zeit. Eine Übungseinheit muss nicht unbedingt 60 Minuten dauern – wenn unsere Pferde die gewünschten Lektionen zeigen, dann belohnen wir sie auch indem wir Loben und das Training sofort beenden. Ebenso gibt es bei uns keine ständigen Wiederholungen einzelner Lektionen. Sobald eine Lektion zu unserer Zufriedenheit und nach dem Vermögen des Pferdes gezeigt wurde hören wir auf und beginnen etwas anderes. Außerdem versuchen wir den Trainingsalltag abwechslungsreich zu gestalten, d. h. Freispringen, Geländeritte, Bodenarbeit bzw. Arbeit an der Hand und Zirkuslektionen bringen Abwechslung ins tägliche Training.

Pferde lehren uns, wie man ohne Aggression um etwas bittet, wie man bedingungslos liebt, und wie man die zerstörerische Seite der Perfektion meidet. Sie lehren uns, uns selbst durch Teilen, Geben und Heilen zu verbessern.
Sie lehren uns, den besten Traditionen der Vergangenheit treu zu bleiben, während wir unseren Blick für die Welt, die wir erschaffen, erweitern.

Dominique Barbier

Gute Grunderziehung jedes einzelnen Tieres

Mit unseren jungen Pferden üben wir zusätzlich das Einsteigen in den Pferdeanhänger und konfrontieren sie auch mit wehenden Tüten, bunten Regenschirmen, Wasserschläuchen und allem was sonst noch Furcht einflößend sein könnte.

Eine gute Grunderziehung jedes einzelnen Tieres ist selbstverständlich, wer lässt sich schon gerne beißen oder durch die Gegend zerren. So lernen unsere Pferde ordentlich an der Hand zu laufen, nicht zu beißen, beim Waschen und Putzen still zu stehen, die Hufe ordentlich zu geben, die Beine in Wassereimer zu stellen (Fußbad zum Vorbeugen/Behandeln von Mauke), bei geöffneter Tür nicht gleich aus der Box zu rennen und vieles andere mehr, was für einen vernünftigen und gefahrlosen Umgang nötig ist.

Wenn Ihnen unsere Arbeit zusagt und Sie die Geduld haben, Ihrem Pferd die Zeit zu geben, die es zum Lernen braucht, sind wir Ihnen bei der Ausbildung Ihres Pferdes gern behilflich. Sprechen Sie uns einfach an – wir freuen uns auf Sie!

Zirzensische Lektionen

Wessel legt sich auf Kommando hin, wenn man ihn höflich darum bittet
Wessel legt sich auf Kommando hin, wenn man ihn höflich darum bittet

Neben der Ausbildung unter dem Sattel und an der Hand, beschäftigen wir uns überwiegend mit dem Erlernen zirzensischer Lektionen. Sie dürfen bei keiner Show fehlen. Doch was dort so spielerisch leicht aussieht, beruht auf langer und konsequenter Arbeit.

Die Ausbildung von Zirkuslektionen basiert auf natürlichen Verhaltensmustern von Pferden und erfordert viel Vertrauen zwischen Mensch und Pferd. Besonders Hengste erlernen die Lektionen oft leichter, da man sich ihren Spieltrieb und ihr Imponiergehabe zu nutze machen kann. Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, Hengste untereinander zu beobachten, der wird wissen was gemeint ist. Sie schlagen mit den Vorderbeinen (spanischer Schritt), sie beißen sich gegenseitig in die Beine und knien sich dabei nieder (Kompliment, Knien), sie laufen um die Wette und stellen sich auf ihre Hinterbeine (Steigen) und zum schlafen legen sie sich hin (Liegen).

Das Kompliment - auch Referenz genannt.
Das Kompliment - auch Referenz genannt.

Zirkuslektionen können helfen Pferde zu dehnen und beweglicher zu machen. Außerdem wird hierbei noch einmal deutlich wer der Ranghöhere ist - gerade beim Umgang mit Hengsten kann dies sehr hilfreich sein.
Die Ausbildung der einzelnen Lektionen erfordert sehr viel Geduld, Ruhe und Ausdauer. Es kann einige Monate, ja sogar Jahre dauern, bis ein Pferd die gewünschte Lektion erlernt hat. Mit Hilfe von viel Lob und Leckerli gelingt dies aber in den meisten Fällen.
Nicht jedes Pferd wird jede Lektion erlernen. Manche Pferde legen sich eben nicht so gern hin oder werden keinen so ausdrucksstarken spanischen Schritt zeigen können, wie es vielleicht andere tun. Auch hier gilt es die physischen und psychischen Grenzen jedes einzelnen Tieres zu respektieren.